König Ludwig
und seine Schlösser

Schloss Neuschwanstein

Texte © Bayerische Schlösserverwaltung & Wikipedia. Bilder © Bayerische Schlösserverwaltung & RSL-intermedia

König Ludwig

Schloss Neuschwanstein

das König Ludwig II. ab 1869 auf einem zerklüfteten Felsen in malerischer Bergszenerie errichten ließ, sollte, wie er an Richard Wagner schrieb, "im echten Styl der alten deutschen Ritterburgen" entstehen. Das zunächst in Idealansichten des Bühnenmalers Christian Jank präsentierte Bauvorhaben wurde von Eduard Riedel und Georg Dollmann umgesetzt. Während der Bautypus dem Stil der Romanik des 13. Jahrhunderts folgt, bezieht sich das Bildprogramm der Wandmalereien zum Teil auf die Themenwelt der Wagnerschen Musikdramen wie "Tannhäuser" und "Lohengrin". Der sakral wirkende Thronsaal hatte neben byzantinischen Kuppelbauten auch die Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz zum Vorbild und symbolisiert die Vorstellung Ludwigs II. von einem Königtum von Gottes Gnaden.

Ein schweres Erbe

Ludwigs Vater Maximilian (* 1811) starb nach kurzer Krankheit am 10. März 1864; Ludwig wurde am selben Tag im Alter von 18 Jahren als Ludwig II. zum König von Bayern proklamiert („Ludwig, von Gottes Gnaden König von Bayern, Pfalzgraf bey Rhein, Herzog von Bayern, Franken und in Schwaben“). Am 11. März um 10 Uhr leistete er im Sitzungssaal der Staatsratszimmer seinen Eid auf die bayerische Ver­fassung. Bei den Trauerfeiern für Maximilian am 14. März sah man den neuen König erstmals in der Öffentlichkeit. Am 11. Juni 1886 gegen Mitternacht kam eine neue Kommission nach Neuschwanstein. Bernhard von Gudden informierte den König über das Gutachten der vier Ärzte und über die Über­nahme der Regentschaft durch Luitpold. König Ludwig wurde in Neuschwanstein in Gewahrsam genommen und am 12. Juni um 4 Uhr morgens nach Schloss Berg am Ufer des damals noch Würmsee genannten Starnberger Sees verbracht. Am 13. Juni, dem Pfingstsonntag des Jahres, durfte der König zwar nicht zur Messe, aber von Gudden unternahm mit ihm einen Spaziergang im Schlosspark am See, begleitet von zwei Pflegern. Kurz nach 18 Uhr erinnerte der König von Gudden an einen geplanten zweiten Spaziergang, zu dem beide mit der Mitteilung von Guddens aufbrachen, um 20 Uhr zum Souper zurück sein zu wollen. Auf Anweisung von Guddens mussten im Gegensatz zum Vormittag die Pfleger zurückbleiben. Als beide um 20 Uhr nicht zurück waren, wurde zunächst vermutet, sie hätten irgendwo Unterschlupf vor dem Regen gesucht, der inzwischen eingesetzt hatte. Es wurden zunächst einzelne Gendarmen ausgeschickt, schließlich alle verfügbaren Männer mit Lampen und Fackeln. Gegen 22 Uhr fand ein Hofoffiziant Überrock und Leibrock des Königs im Wasser, eine halbe Stunde später fand man den König und von Gudden maximal 25 Schritte vom Ufer entfernt im seichten Wasser. Die später aufgefundene Taschenuhr des Königs war um 18.54 Uhr stehen geblieben, weil Wasser eingedrungen war, die Taschenuhr von Guddens aus gleicher Ursache dagegen erst um 20.10 Uhr. Gefunden hatten die beiden der Schiffer Lidl, der Assistenzarzt Dr. Müller und der Schlossverwalter Huber, die von einem Ruderboot aus suchten. Nach der offiziellen Darstellung habe von Gudden den Regenten an einem Suizid hindern wollen und sei dabei selbst zu Tode gekommen. Diese Version wurde jedoch schon bald bezweifelt. Um den Tod Ludwigs II. ranken sich von Anfang an und bis heute zahlreiche Gerüchte, die u. a. einen möglichen Fluchtversuch bzw. die Erschießung des Königs in Erwägung ziehen.

Schloss Neuschwanstein

Neuschwansteinstr. 20

87645 Schwangau


+49 (0) 83 62 / 93 98 8-0

svneuschwanstein@bsv.bayern.de

www.neuschwanstein.de

Weitere König Ludwig Schlösser:

Schloss Linderhof

Schloss und Park Linderhof sind eines der vielfältigsten und kunstvollsten Ensembles des 19. Jahrhunderts. Die "Königliche Villa" ist das einzige Schloss, das König Ludwig II. von Bayern (1845–1886) vollenden konnte (1878). Sie ist französisch geprägt: Vorbild ist das kleine, meist in einem Park gelegene »Lustschloss«, wie es im 18. Jahrhundert in Frankreich entstand und auch in Deutschland öfter in den Parkanlagen der großen Schlösser errichtet wurde.


Schloss Herrenchiemsee

Seit 1878 ließ Ludwig II. auf der Herreninsel ein Abbild des Schlosses Versailles als "Tempel des Ruhmes" für den "Sonnenkönig" Ludwig XIV. von Frankreich errichten, also ein Denkmal des absolutistischen Königtums ohne praktische Funktion. Der Architekt Georg Dollmann musste das Vorbild studieren und auch Räume rekonstruieren, die in Versailles längst nicht mehr bestanden. Die Haupträume sind der Höhepunkt der Ausstattungskunst des 19. Jahrhunderts, ungleich prunkvoller als in Versailles.


Am Schachen

Seit 1869 plante König Ludwig II. im Werdenfelser Land ein Berghaus zu errichten. Seine Standortwahl fiel auf den Schachen am Fuß des Wettersteinmassivs in 1866 m Höhe – kein Wunder, bietet er doch einen der grandiosesten Hochgebirgseindrücke der bayerischen Alpen. Anders als bei seinem Vater Max II. war das Gebäude nicht für die Jagd bestimmt, die Ludwig II. strikt ablehnte. Das Haus sollte dem König dazu dienen, das Hochgebirge mit allem Komfort genießen zu können.


Die Portfolios der Schlößer sind so umfangreich, dass es sich lohnt direkt auf deren Webseite nachzusehen.


Schloss Neuschwanstein
Schloss Linderhof
Am Schachen
Schloss Herrenchiemsee
Schloss Neuschwanstein

Schloss Neuschwanstein Thronsaal

Schloss Linderhof

Schloss Linderhof

Schloss Linderhof Spiegelsaal

Schloss Linderhof Spiegelsaal

Hohenschwangau, Füssen